Freitag, 28. März 2014

Cairns - Darwin

Ich flog dann also einen Tag nach der Ankunft in Cairns nach Darwin weiter, meine neue
Freundin Alex begleitete mich. Bereits im Flugzeug lernten wir neue Leute kennen, die dann
auch im selben Hostel waren wie wir. Darwin hat ungefähr 120'000 Einwohner, so gross sieht
die Stadt aber gar nicht aus. Das Zentrum ist sehr hübsch, die Stadt aber sehr rassistisch.
Ich fühlte mich nicht sehr wohl dort. Mittverantwortlich war die Situation der Aboriginals in
dieser Stadt. Die meisten die man sieht, sind bereits am Nachmittag betrunken, sie betteln,
es gibt Schlägereien, sie werden von den Weissen missbilligt. Ich sass im Bus, um aus der
Stadt herauszufahren. Eine weisse Frau sass im Bus, eine Gruppe Aboriginals kam herein. Sie
presste ein Taschentuch vor Mund und Nase, die Augen weit aufgerissen. Sie sah aus, als
würde ihr gleich jemand den Hals umdrehen. Der Grund für ihre Reaktion war die starke
Ausdünstung der Aboriginals. Zugegebenermassen riechen sie ein bisschen streng, es war aber
heiss und schwül, der Schweiss lief einem zum Teil in Bächen runter. Zudem werden auch die
Weissen für die Aboriginals komisch riechen. Das zweite Vorkommnis trug sich im Reisebüro zu, in welchem ich die Reise von Darwin nach Alice Springs buchen wollte. Es war notabene ein Reisebüro für Backpacker, also nichts Nobles. Ein Aboriginal kam in den Laden, was er genau wollte, weiss ich nicht. Er wurde daraufhin freundlich aber bestimmt des Ladens verwiesen und die Türe geschlossen. Die Frau, die den Mann aus dem Laden weisen musste, war selber eine Backpackerin aus Italien, sie entschuldigte sich auch bei dem Mann, dass sie das tun musste. Ihr war dabei auch nicht wohl und sie schämte sich dafür. Diese Vorkommnisse stimmten mich sehr nachdenklich und machten mich auch traurig. Die Aboriginals sind Ausländer in ihrem eigenen Land. Das wurde mir in Darwin so richtig bewusst. Es sind zwar Bemühungen im Gange, die Situation der Aboriginals zu verbessern, die Regierung unter Kevin Rudd, des ehemaligen Premierministers, hat sich im Februar 2008 offiziell bei den Aboriginals für das ihnen zugefügte Unrecht entschuldigt, bei wichtigen Gebäuden hängt nun auch immer die Aboriginalflagge, es gibt Bemühungen und Programme, um die Aboriginals in die "neue" Gesellschaft zu integrieren. Viele Australier sind aber Rassisten und streiten ab, was geschehen ist oder vertreten die Meinung, die Aboriginals seien selber schuld, sie wollten sich einfach nur nicht integrieren. Dass durch die "stolen Generation" für viele Aboriginals die ganze Kultur, Sprache, sogar die Herkunft verloren ging, scheinen diese Australier zu vergessen, zum Teil
wollen sie es auch nicht wissen. Diese Aboriginals wuchsen bei den Weissen als Weisse auf,
verloren jeglichen Bezug zu ihrer Herkunft, kennen nicht mal ihren richtigen Namen oder ihre
Familie, sprechen die Sprache nicht. Sie sind weder Aboriginals noch Australier. Wie muss
man sich fühlen, wenn man nirgends dazugehört? Nicht weiss, woher man kommt? Die meisten
haben keine Arbeit. Alle Aboriginals die auch nur ein wenig Aboriginalblut in sich haben, bekommen vom Staat jeden Monat Geld. Diese Geld wird dann für Alkohol oder Drogen ausgegeben, um diese hoffnungslose Situation erträglicher zu machen.
Mit Tony Abbott sitzt nun wieder ein Mann an der Macht, der wohl in den drei Jahren seiner
Amtszeit in diese Sache nichts tun wird. Profit ist für ihn das Einzige was zählt.






 


 

An meinem zweiten Tag in Darwin fuhr ich in den Litchfield-Nationalpark, einen weiteren Park mit unglaublich schönen Landschaften. Die Bilder dazu sprechen Bände. Ich hätte gerne mehr Zeit im Park verbracht, in der Tour war jedoch die Fütterung von Krokodilen inbegriffen, so dass wir auf dem Adelaide-River zusehen konnten, wie die Krokodile hochsprangen, wenn ihnen Fleisch an einem Haken runtergelassen wurde. Es war interessant, die Krokodile so nahe zu sehen, die waren zum Teil wirklich riesig, aber eigentlich mag ich solche touristischen Dinge mit Tieren nicht.



























Die nächsten Tage besuchte ich verschiedene Märkte und Lake Alexander, einen kleinen See
ausserhalb Darwins. Die Märkte sind immer sehr interessant. Es werden viele lokale Produkte
verkauft, viele auf biologischer Basis, Kleider, Lebensmittel usw. Ich verbrachte insgesamt fünf Nächte in Darwin und plante meine weitere Reise.








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