Die Route führte uns entlang der Ostküste ins Inland, in kleinere Ortschaften die wir besichtigen oder auf kleine lokale Märkte. Am zweiten Abend besuchten wir ein Observatorium, wo wir uns die Sterne und all ihre Konstellationen und Milchstrassen erklären liessen, die wir dann auch durch ein Riesentelesskop beobachten konnten. Da ringsherum kein einziges Licht war, das Observatorium befand sich im Busch, konnte man sehen, wieviele Sterne es gibt. Die Sternenbilder konnte man von blossem Auge erkennen, ebenso die Milchstrassen. Einfach toll. Im Buschcamp wo wir campierten, wurden einige von uns, vor allem die Frauen, auf eine harte Probe gestellt. Es war heiss, und wir konnten die nächsten zwei Tage nicht duschen. Der vermeintliche Fluss war nur noch ein dreckiges Rinnsal, weshalb wir darauf verzichteten, darin zu baden. Es ist ganz interessant zu beobachten, wie manche Leute in solchen Situationen reagieren, und man lernt sich selber auch besser kennen.
Der dritte und vierte Tag führte uns von Kulnura über Lake Macquarie und Newcastle nach Nelson Bay, wo wir uns trotz kühler Temperaturen angesichts der fehlenden Duschen ins kühle Nass stürzten. War das eine Erfrischung, nach fast drei Tagen ohne Wasser. In Port Stephens gingen wir schnorcheln und machten eine kleinere Bergwanderung auf den höchsten Aussichtspunkt des Ortes mit herrlichem Blick über die Küste. Der fünfte und sechste Tag verbrachten wir in einem abgelegenen Camp, welches uns die Möglichkeit bot, am Strand ein Lagerfeuer zu machen. Einer unserer Guides kannte sich sehr gut mit der Kultur der Aboriginals aus und wusste auch viel über Tiere und Pflanzen. So sassen wir ums Feuer und hörten seinen Geschichten zu.
Am nächsten Tag gings wieder an die Küste, auf einen wunderschönen Zeltplatz. Leider erlebten wir in diesem Ort auch die negativen Seiten, wenn Australier betrunken sind. Wir besuchten am Abend einen Klub, mussten den aber nach einer halben Stunde wieder verlassen, weil er um 23.00 Uhr schloss. Als wir rauskamen, bahnte sich beim Eingang eine Schlägerei an. Wir gingen schnellst möglichst zum Bus, um dort nicht reinzugeraten. Als jedoch einer unserer Guides sah, dass zwei Männer auf einen einzelnen eindroschen, griff er ein, um ihm zu helfen. Danach wurde er selber zum Opfer und von einer ganzen Meute attackiert. Sie droschen und traten auch noch auf ihn ein, als er längst am Boden lag. Einige von uns konnten ihn rausholen, doch danach kamen von zwei Seiten neue Gruppen auf ihn zu, um ihn zu verprügeln. Meine Zeltgenossin und ich versuchten daraufhin, die Männer wegzudrängen, um den Guide ganz rauszuholen, was uns dann auch gelang. Offenbar hatten die Männer trotz massivem Alkoholgenuss noch genug Hemmungen, so dass sie uns Frauen nicht anfassten. Der Guide stand unter Schock und musste sein Gesicht nähen lassen. Wie unser Fahrer uns später erklärte, handelte es sich bei dem Streit um eine "gewöhnliche" Auseinandersetzung, wie sie in ländlichen Gebieten nach übermässigem Alkohohlgenuss regelmässig vorkomme. Aus einer Schlägerei von drei Personen entwickelte sich eine Massenschlägerei. Auf der Rückfahrt waren alles sehr schweigsam und nachdenklich, dieses Ereignis hatte ihre Spuren hinterlassen. Die Ironie der Geschichte war, dass daneben ein Security-Mann stand und einfach nur zusah.
Am neunten Tag fuhren wir nach Bellingen in den Dorrigo-Nationalpark, wo wir an einem Fluss campierten. Wir erhielten auch dort Besuch von Warranen, wir badeten in Flüssen und durchschwommen Wasserfälle. Dieser Nationalpark ist einer der schönsten und auf alle Fälle sehenswert. Wir gingen auf Entdeckungstour, wir wollten so viele Tiere wie möglich ausfindig machen. Unter anderem waren wir auf der Suche nach dem Lyerbird, ein Vogel, der alles immitiert, was er hört. Er ahmt sogar Kettensägen nach. Auf dem Rückweg hatten wir dann endlich die Gelegenheit, einem dieser Vögel zuzuhören. Man hat das Gefühl, es seien Scharen von Vögeln am Singen, dabei ist es ein einziger! Das war wirklich eindrücklich. Die Zeltplätze wechselten sich mit den Buschcamps ab. Wir teilten uns die Lager mit Warranen, mit Possums, Känguruhs usw. Wir lernten Einiges über den Busch, über die Tiere und die Nahrung die er bietet. Wir lernten auch, wie man mit der Peitsche knallt. Das machten allen grossen Spass. Das Essen in den Camps wurde jeweils von allen zubereitet. Unser Essplan: Weetabix (so etwas wie Getreide), Burger, Wraps gefüllt mit Fleisch, Salat usw. Wir waren froh, wenn wir zwischendurch mal etwas anderes Essen konnten. Wir badeten in Flüssen oder Seen, durchschwommen Wasserfälle, gingen im Busch auf Entdeckungstour, es war einfach traumhaft.
In einem unserer nächsten Camps am Arrawarra Beach hing eine mittelgrosse Pythonschlange im Baum neben der Küche. Sie war perfekt getarnt, und wir entdeckten sie nur durch Zufall. Ein Possum begab sich zu nahe an die Schlange, welche sich nicht lanhge bitten liess und versuchte, das Tier zu strangulieren. Das Possum wehrte sich vehement dagegen und konnte sich schliesslich befreien. Humpelnd lief es davon und die Schlange blieb weiterhin hungrig. :-)
Eigentlich war an dieser Destination ein Surfkurs vorgesehen. Die Surfschule musste den Termin absagen, so dass wir keine Gelegenheit mehr hatten, uns mit dem Surfen vertraut zu machen. Bevor wir am nächsten Tag nach Byron Bay aufbrachen, musste dass Auto gründlich gewaschen werden, was wir mit vereinten Kräften ziemlich schnell über die Bühne brachten.
Die nächste Destination war Bayron Bay, das Party Town schlechthin. Wir liessen denn auch keinen Abend aus und feierten ausgiebig bis in den Morgen hinein. Die meisten Klubs sind gratis, bezahlt werden nur die Getränke. Auch in den Pubs kann getanzt werden. Etwas ganz Lustiges ist die Silent-Disco am Strand. Für 10 $ kann ein Kopfhörer gemietet werden. Es gibt drei verschiedene Musikrichtungen. Und so tanzen die Leute dann mit ihren rosaroten, hellblauen und hellgrünen Kopfhörern und daneben sitzen Leute am Strand und unterhalten sich. Das sieht recht lustig aus.In Bayron Bay blieben wir drei Nächte und besuchten Nimbin, eine Hippi-Stadt in den "Bergen". Dort wird mehr oder weniger mit Marihuana gedielt, obwohl das eigentlich verboten ist. An jeder Ecke werden einem Haschbiscuits angeboten. Das war eine ganz spezielle Ecke, die wir da besucht haben.
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AntwortenLöschenh&k R